Wir wollen ÖFFNEN mit VERANTWORTUNG!

OFFENER BRIEF

ArGe Zehlendorf-Mitte

c/o Herz Technik & Design Inhaber Florian Herz 
Teltower Damm 36  14169 Berlin 
Tel. 030 – 801 88 62   Fax 030 – 801 59 32 
eMail: info@zehlendorf.com
Website: www.zehlendorf.com

V.i.S.d.P. Florian Herz

An den Regierenden Bürgermeister von Berlin
Herrn Michael Müller

– Senat von Berlin –

Berliner Rathaus

Rathaus Straße 15
10178 Berlin

Perspektivstrategie Berlin bietet keine Perspektive

für den Einzelhandel.

Wir wollen ÖFFNEN mit VERANTWORTUNG!

Berlin, den 28.02.2021

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Müller,

die Perspektivstrategie Berlin (Entwurf Clusterstufenplan 23.2.2021) bietet auf Grund der aktuellen Entwicklung der Corona-Fallzahlen keinerlei Perspektive für den lokalen Einzelhandel in Berlin.

Im Gegensatz zu den Bereichen Kultur, Veranstaltungen, Sport und Gastronomie, wird der Einzelhandel noch nicht einmal als eigener Bereich erwähnt, und es werden auch keine weiteren Eckpunkte für eine Strategie genannt.

Dem Berliner Senat und der rot-rot-grünen Landesregierung scheint der Einzelhandel in Berlin gar nicht zu interessieren.

Selbst bei einem Inzidenzwert von unter 50 (und das 7 Tage lang) in der ganzen Stadt und nicht auf einzelne Bezirke bezogen, darf der Einzelhandel weiterhin nicht öffnen.

Ein Inzidenzwert von unter 35 (im Zeitraum von 7 Tagen) in der gesamten Stadt, was nach dieser Strategie die Vorraussetzung einer Öffnung des Einzelhandels unter Auflagen wäre, ist nicht absehbar. Aus diesem Grund bietet die Strategie des Berliner Senats keinerlei Perspektive für den lokalen Einzelhandel.

Der lokale Einzelhandel, grade kleinere Inhabergeführte Geschäfte, sind nachweislich keine Infektionsquelle.

Wir Geschäftsinhaber sehen täglich aus den Schaufenstern unserer geschlossen Geschäfte zu, wie unsere Kunden mit Produkten aus dem Non-Food-Bereich, die sie in stark frequentierten Lebensmittelgeschäften gekauft haben, an uns vorbeilaufen.

Knapp ein Jahr nach den ersten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus sehen wir unsere stärksten Konkurrenten, im – insbesondere durch Amazon geprägten –Online-Handel stark wie nie, sowie in den Discountern mit ihrem umfangreichen Nonfood-Sortiment, zu dem viele Konsumenten hilfsweise greifen, da sie es bei uns nicht mehr dürfen.

Dass unsere Kunden sich immer mehr daran gewöhnen sollen, ihren Bedarf an Textilien, technischen und Haushaltsgeräten, sowie vielen weiteren Gegenständen nur noch im für Preisverrisse bekannten Online-Handel oder bei Discountern (ALDI & Co.) zu decken, ist für uns als servicestarker sowie nachhaltigkeits- und qualitätsbewusster Anbieter von Waren ein Schlag ins Gesicht, auch in das jener, die von dieser ‘Konkurrenz’ nicht unmittelbar betroffen sind.

Wir Unternehmer profitieren letztendlich gemeinsam in unseren Vierteln und Straßen von unseren Kunden, Patienten, Gästen, Vereinsmitgliedern und Mitbürgern.

Dies findet statt in einer seit Jahrzehnten gewachsenen Nachbarschaft, die sich schon in der Vergangenheit im Sinne einer Tradition immer mitverantwortlich fühlte zugunsten einer möglichst attraktiven innerstädtischen Gemeinschaft, die an einer Verödung ihrer Umgebung kein Interesse haben kann.

Sofern es Ihnen ernst ist, Infektionsketten zu unterbinden, hätten Sie zumindest für die Phase eines erhöhten Infektionsrisikos verhindern müssen, dass bei Discountern Waren wie z.B. Textilien, Sport- und Freizeitartikel, Computer oder Fernseher angeboten werden, und uns zugleich erlauben müssen, weiterhin die gleichen Produkte anzubieten wie unseren diesbezüglichen Konkurrenten.

Damit hätten Sie die Besucherströme entzerrt und Schlangenbildungen im Discounter vermieden und zudem noch etwas für den langfristigen Wohlstand dieser Gesellschaft bewirkt.

Wir verstehen uns als Teil der Lösung und nicht des Problems!

Schon im ersten Lockdown wurden in Berlin Ausnahmen für Fahrradgeschäfte und Buchhandlungen, die laut Herrn Senator Lederer „geistige Tankstellen“ sind, gemacht.

Das mag sein, aber warum wurden und werden innerhalb des Handels außerhalb der Grundversorgung willkürliche Ausnahmen gemacht, die einzelne Branchen oder Geschäfte bevorzugen? Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

Handel und Gastronomie leiden durch die Einschränkungen in der Corona-Pandemie.

Viele sind in ihrer Existenz bedroht oder bereits in die Insolvenz gegangen.

Selbst bei einer sofortigen Öffnung der Geschäfte, wird keine Geschäftsstraße mehr so sein wie zuvor.

Schon jetzt bleiben viele Geschäfte für immer geschlossen.

Wir wollen ÖFFNEN mit VERANTWORTUNG!

Dazu möchten wir (im Gegensatz zur Perspektivstrategie des Berliner Senates) eine

klare Strategie, mit zumindest einer schrittweisen Perspektive für den Einzelhandel, vorschlagen:

Phase 1 (bei einem Inzidenzwert von über 50) SOFORT!

zusätzlich zu „Click & Collect“ ein „Termin Shoppig“:

  • maximal 2 Personen aus einem Haushalt dürfen nach vorheriger Terminvereinbarung zu einem festen Zeitfenster in den Geschäften empfangen und beraten werden.

  • Der Mindestabstand zwischen zwei aufeinander folgenden Terminen muss 10 Minuten zum Lüften und Desinfizieren betragen.

  • Jedes Geschäft muss ein Hygienekonzept vorweisen können.

  • Beim Betreten und Verlassen des Geschäftes und in Bereichen ohne Schutzscheiben, wo der Mindestabstand von 1,5m nicht eingehalten werden kann, muss von Kunden und Personal eine FFP2 Maske getragen werden.

Phase 2 (bei einem Inzidenzwert von unter 50 innerhalb von 7 Tagen)

Öffnungen mit Zugangsbegrenzungen:

  • Zugangsbegrenzungen: 1 Kunde je 20 m² Verkaufsfläche bei Geschäften unter 800m².

  • Zugangsbegrenzungen: 1 Kunde je 40 m² Verkaufsfläche bei Geschäften über 800 m².

  • Jedes Geschäft muss ein Hygienekonzept vorweisen können.

  • Beim Betreten und Verlassen des Geschäftes und in Bereichen ohne Schutzscheiben, wo der Mindestabstand von 1,5m nicht eingehalten werden kann, muss von Kunden und Personal eine FFP2 Maske getragen werden.

Mit dieser Strategie, die auch nach aktuellen Studien ein Infektionsrisiko auf ein absolutes Minimum reduziert, zeigt sich ein kleines Licht am Ende des Corona-Tunnels und der Einzelhandel hat zumindest eine Perspektive, statt einer kompletten Ungewissheit für die Zukunft.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat in der Änderungsverordnung zum 1. März bereits die Erlaubnis zu einem „Termin Shopping“ beschlossen.

Wir Inhaber haben angesichts des Pandemieausbruchs sofort auf die Ratschläge sowie Vorgaben der Gesundheitsämter reagiert, auch umfassend, denn wir sind nicht so verrückt, unsere Existenzgrundlage aufs Spiel zu setzen!

Neben Mitarbeiterschulungen wurden unsererseits umfangreiche Hygienekonzepte umgesetzt, nicht mit Steuermitteln, sondern mit großem Aufwand und hohen Kosten aus Eigenmitteln und Rücklagen finanziert.

Schon seit Beginn der Corona-Krise haben wir somit, ganz in der Tradition der Familienunternehmer stehend, große Verantwortungsbereitschaft gezeigt und umgesetzt.

Besonders in der zweiten Märzhälfte 2020, als wir zu Beginn des ersten Lockdowns angesichts der vielen Unsicherheiten schließen mussten um im Nebel der unbekannten Krankheit mögliche Infektionswege zu unterbrechen, haben wir durch unseren gewaltigen Umsatz- und Einkommensverzicht solidarisch ein großes Opfer für die von Corona so plötzlich betroffene Gesellschaft erbracht.

Ohne eine konkrete Perspektive müssten schon in den nächsten Wochen viele weitere Unternehmen auf Grund des nicht mehr kalkulierbaren unternehmerischen Risikos aufgeben, um nicht noch das letzte vorhandene Kapital zu vernichten.

Wenn jetzt ein weiteres Sterben von Geschäften

und die Verödung der Einkaufsstraßen verhindert werden soll,

muss jetzt gehandelt werden!

Bald ist es zu spät!

Laßt uns ÖFFNEN mit VERANTWORTUNG!

Mit freundlichen Grüßen

                 Florian Herz                         Mark Schmitt                 Albin Eigelsperger
Herz Technik & Design       Bettenhaus Schmitt                 TV Direct
 
 
(stellvertretend für die vielen Einzelhändler in Berlin)
 
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